Klasse B16 2'B1' h2v (1912)

Schnellzug-Verbundlokomotive Klasse B16 h2v
Konstruktion von Karel Belčamin
Erbaut 1912 von J A Maffei, München, Deutschland

Daß Karel Belčamin wie seine meisten zeitgenössichen Kollegen den Wunsch verwirklichen würde, eine Atlantic zu konstruieren, war klar. Der wohl bekannte Einfluß des englischen Stils auf das Werk von Belčamin ist bei dieser Maschine, die als seine eleganteste Schöpfung gilt, besonders gut zu erkennen. Die Leistung der Atlantic-Bauart reichte für die Verkehrsanforderungen der späteren belle époque eigentlich nicht mehr aus. Trotz eines Reibungsgewichts von etwa 38 Tonnen und einer breiten Feuerbüchse mit einer Rostfläche von 2,9 qm, war die B16 in Grunde genommen bereits vor ihrem Erbauen überholt. Besonders im südlichen Hochland machte sich die mangelnde Reibung bald schmerzhaft spürbar und die Maschinen waren auf leichtere Dienste im Norden beschränkt. Ihr Hauptrevier bestand aus den Strecken von Füssenlaunstein über Bewitz nach Parwesch, Eschpel und Bremscheidt. Der erste Weltkrieg bescherte der B16 ein böses Schicksal - die Maschinen wurden bei kriegsbedingten schweren Diensten regelrecht ausgepeitscht, sodaß sie sich am Ende der Feindseligkeiten in einem desolaten Zustand befanden. Sie hinkten noch ein paar Jahre lang mit untergeordneten Leistungen dahin, bis die letzten zwei Loks 1923 von Bela Šahlmeti den Gnadenschuß erhielten.

Text und Grafik © Norman Clubb 2011