Mehrzweck-Verbundlokomotive Klasse D6A h4v
Konstruktion von Karel Belčamin
Erbaut 1919 von Beyer, Peacock & Co, Manchester, England

Die Blamage der Klasse D6 suchte Karel Belčamin fast bis an das Ende seines Lebens heim. Die Wiedererweckung des Zwölfrads nach mehr als fünfzehn Jahren ist deshalb umso erstaunlicher. Darüber hinaus ist die neue D6A ebenso sehr gelungen wie die D6 ein Flop war. Der Schlüssel dieser Entwicklung lag in der Klasse D5A, die aus einem Umbau der D5 mit dem ausgezeichneten Dampfkessel der E1 hervorging. Auf dieser Erfahrung aufbauend, konnte Belčamin denselben Kessel auf eine modernere Weiterentwicklung des Fahrgestells der alten D6 aufsetzten. Durch die größeren Treibräder wurde die Lok schneller und das vordere zweiachsige Drehgestell sorgte für einen ruhigen Lauf. Belčamin hatte auch vieles zum Thema Schiebersteuerung von Churchward gelernt, und konnte so eine hervorragend freilaufende Maschine produzieren. Ob vor Güter- oder Personenzügen, ob schnell oder langsam, ob in der Ebene oder in den Bergen, war stets auf die D6A Verlaß, den Fahrplan einzuhalten. Die letzte dieser immens beliebten Maschinen wurde 1967 ausgemustert - eine von ihnen wurde für das Bewitzer Museum für Naturwissenschaft und Technologie gerettet.

Text und Grafik © Norman Clubb 2011